Stausee von Vouglans könnte Katastrophe auslösen

Der Stausee von Vouglans im Jura stellt das drittgrößte Wasser-Reservoir Frankreichs dar, ist mehr als 50 Jahre alt und könnte eine Kernschmelze wie in Fukushima auslösen.
Staudamm von Vouglans
Staudamm von Vouglans, Quelle: Bonne Pioche Télévision, Screenshot aus: Envoyé spécial, France 2

Da macht sich doch gleich ein flaues Gefühl in der Magengrube breit: Im französischen Jura steht bei Vouglans ein mehr als 50 Jahre alter Staudamm, der im Falle eines Bruches in mindestens einem, möglicherweise sogar in bis zu vier Atomkraftwerken eine Kernschmelze auslösen könnte. Das berichtet der Fernsehsender France 2 in einer Dokumentation aus dem Jahr 2018, die hier auf YouTube zu finden ist.

In dem 25-minütigen Beitrag berichten die Macher, dass die 600 Millionen Kubikmeter Wasser des Stausees nach einem Bruch des Damms eine 12 Meter hohe Flutwelle auslösen würden, welche mehr als 50 Dörfer unter sich begraben und tausende Menschenleben kosten würde. Doch es kommt noch schlimmer: Nach etwa 6 Stunden würde die Flutwelle die Rhone erreichen und deren Pegel um rund 9 Meter anheben. Dadurch würde das 27 Kilometer östlich von Lyon an der Rhone gelegene Kernkraftwerk Bugey überschwemmt, was den Ausfall des Kühlsystems nach sich zöge. Das wiederum würde eine Kernschmelze wie in Fukushima nach sich ziehen – mitten in Europa. Selbst eine »Schnellabschaltung« benötigt eine monatelange Nachkühlung der Brennstäbe, weil diese selbst nach 30 Tagen noch mehr Energie liefern als drei Diesel-Loks zusammen. Kurzum: Die Kernschmelze wäre bei einem Bruch des Vouglans-Damms unvermeidbar.

Als ob all das noch nicht genug wäre, stehen noch drei weitere gefährdete Kernkraftwerke entlang der Rhone: Saint-Alban, Cruas und Tricastin. Auch diese wären laut des besagten TV-Berichts von der Flutwelle betroffen und könnten womöglich ebenfalls eine Kernschmelze erfahren. Bedeutet im Wort Case also viermal Fukushima! Insgesamt stehen 14 Kernkraftwerke an der Rhone …

Wenn man das hört und sieht, folgen unweigerlich viele Fragen. Warum wird der Staudamm dann nicht stillgelegt? Oder die vier gefährdeten Atomkraftwerke abgeschaltet? Oder erhöht zumindest die Schutzmauern um sie herum so weit, dass selbst eine 10 oder 12 Meter hohe Flutwelle ihnen nichts anhaben kann? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil es Geld kostet, schon klar. Da riskieren die Betreiber lieber solche Katastrophen, wie es den Anschein macht. Das geht in meinen Augen gar nicht!

Daher kann ich nur jedem den besagten Fernsehbeitrag empfehlen, deutsche Untertitel erzeugt YouTube auf Wunsch automatisch – die Qualität der Übersetzung reicht zum Verständnis aus. Und natürlich lasse ich mir eine solche Steilvorlage nicht entgehen, um sie in meinem nächsten Buch als Bedrohungsszenario zu verwenden.

Wer bis dahin nicht warten mag und mein erstes Buch noch nicht kennen sollte, dem lege ich HOLLYWOOD AVATAR ans Herz. Das gibt es als E-Book und Taschenbuch bei Amazon.

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